Shula, eine coole junge Frau in witzigem Sci-Fi-Kostüm, fährt nachts von einem Maskenball nach Hause, als sie ihren Onkel tot auf der Strasse entdeckt. Bald ist auch die Polizei zur Stelle und konstatiert, dass sich nahe dem Fundort ein Bordell befindet. Dabei war Onkel Fred doch ein braver, treusorgender Familienmensch. Dies ist erst der Beginn eines so wahnwitzigen wie bizarren Parcours um Heuchelei, patriarchale Gewalt, traditionelle Totenrituale und eine Kindersendung über Perlhühner, an die sich Shula plötzlich erinnert. Für ihre mit einer Prise Surrealismus und mitreissendem Afro-Pop unterlegte, überraschende Dramödie wurde Regisseurin Rungano Nyoni in Cannes und am Zurich Film Festival ausgezeichnet, in Zürich mit dem Goldenen Auge. Robert Weixlbaumer schreibt für die Viennale: "Das spannungsreiche Nebeneinander von matriarchalen und patriarchalen Strukturen im heutigen Sambia verschränkt die junge Filmemacherin zu einer mitreissenden Parabel. Hauptdarstellerin Susan Chardy ist abwechselnd afrofuturistische Märchengestalt, überwältigte Beobachterin und empathische Akteurin zwischen den Familienfronten, nie ganz Herrin im eigenen Haus, während zu Lucrecia Dalts Musikscore ein verdrängtes Trauma emporsteigt." Eine Regisseurin, die man sich merken muss!
