Wie ein Irrlicht flackert der Sound der Meridian Brothers aus Bogotá: Deren Musik ist ebenfalls brutal schwer einzufangen, nur bringt sie kein Unglück, falls man sie erwischen sollte, sondern schlicht das Gegenteil: eine im besten Sinne verrückte Glückseligkeit. Wie die Truppe rund um Eblis Álvarez Digital-Psychedelic, Electro und Minimal auf traditionelle Latin-Sounds wie Cumbia und Vallenato prallen lässt, ist schon seit 26 Jahren aufregend und klingt auch nach dieser langen Zeit noch immer neuartig. Wir freuten uns 2012 wie wild, dass diese Band im Palace auftritt und sind noch immer von ihr begeistert und auch gespannt wie die Flitzbögen, wie sich der Sound weiterentwickelt hat. Denn mittlerweile spannen sie auch noch kongolesischen Rumba, ghanaischen Highlife und nigerianischen Afrobeat vor ihren schlingernden Karren und stellen, so das Konzept, die unverzerrte Gitarre in den Mittelpunkt ihrer rhythmisch so wunderbar stolpernden und melodisch schrulligen Musik. Der aus dem amerikanischen Noise Underground kommende Container rundet den Abend mit einem passenden Set seines verzerrten und experimentellen Avant-Techno ab.